Monatsspruch für September 2023: 

 

Jesus Christus spricht: Was sagt denn ihr, dass ich sei?             (Matthäus 16, 15)

 

Die eigene Meinung ist gefragt. Viele haben heute zu allem und jedem ihre ganz persönliche Meinung. Die sozialen Netzwerke bestehen mehr aus Meinungen als aus Fakten und Überzeugungen. Und so war es wohl auch schon zu Zeiten Jesus. Es gab sicher jede Menge Meinungen. Und so glaubten es einige damals zu wissen und behaupteten, dass Jesus ein Prophet sei, sicher in der Reihe der Propheten Israels. Bis heute gehen die Meinungen über Jesus weit auseinander. Andreas Malessa und Larry Norman schreiben 1973 dazu das Lied „Der Gammler“, und es nimmt genau diese Frage auf. So meinen die einen, er war ein Gammler und Landstreicher, die anderen meinen, er sei ein Dichter und Philosoph gewesen. Auch als Zauberer und Heiler oder als Politiker und Revolutionär wurde er gesehen. Und so manch anderes Bild hat sich die Menschheit immer wieder von Jesus gemacht. Und das wird auch nie aufhören. Jesu Worte, Jesu Taten und sein ganzes Leben werden immer wieder dazu führen, dass sich Menschen ihre Meinung bilden werden. Denn an Jesus kommt kein Mensch vorbei. Nun fragt Jesus aber genau die, die am nächsten an ihm dran waren. Die ihn erlebt, gehört und gesehen hatten. „Wer sagt denn ihr, dass ich sei?“ Er war für sie der Lehrer, der Rabbi, der Meister, der Freund und Bruder. Aber wer solange mit ihm gegangen ist, müsste ihn doch nun wirklich erkannt haben? Wie viele Menschen gehen bis heute in seine Kirchen und Gemeinden und wissen nicht mehr als die Jünger. Meinungschristen wissen es wirklich nicht. Als es aus Petrus leise hervorbricht: „Du bist des lebendigen Gottes Sohn!“ muss einen Moment Stille geherrscht haben. Petrus wird sich sicher gar nicht klar gewesen sein über diese tiefe Erkenntnis und diese Offenbarung seiner Worte, die Gott durch ihn ausspricht. Jesus erkennt das Wirken seines Vaters und macht dies mit voller Freude deutlich: „Du kannst dich wirklich glücklich schätzen, Simon, Sohn von Jona, diese Erkenntnis hat dir mein Vater im Himmel gegeben (geoffenbart); von sich aus kommt kein Mensch zu dieser Erkenntnis“. Wie muss Jesus auf diesen Moment gewartet haben. Gott hat Petrus die Decke von den Augen oder besser gesagt die Tomaten weggenommen. Endlich, er hat mich erkannt, muss Jesus voller Freude gedacht haben. Jeder, der diese Frage Jesu „Wer meinst du, der ich bin?“ so wie Petrus beantworten kann, dem ist das größte Geschenk widerfahren, was Gott einem Menschen machen kann. Dass wir in Jesus Gottes Sohn erkennen, wer er ist, ist eine Erwählung. Darauf will Jesus die Gemeinde bauen, aus und auf diesen Erwählten soll sie sich gründen. Als Jesus sagt: „Auf diesen Fels - Petrus - will ich meine Gemeinde bauen!“, geht es nicht um die Person Petrus, worauf sich die katholische Kirche mit ihrem Papsttum bis heute beruft. Gott würde seine Gemeinde niemals auf Menschen und Namen bauen. Und wo dies hinführt, hat uns die Kirchengeschichte immer wieder gezeigt. Gott baut seine Kirche bis heute auf diese Erkenntnis und dieses Bekenntnis: „Du bist des lebendigen Gottes Sohn“. Oder wie die letzte Strophe des Liedes zu der Erkenntnis führt: „Er ist der Sohn des Höchsten, doch Er kam, um Mensch zu sein, offenbarte Gottes Art, um aus der Sünde zu befrei'n. So hab ich Ihn erfahren, ich begann Ihn so zu seh'n. Und ich meine, es wird Zeit - wir sollten Ihm entgegen geh'n.“ Ja, liebe Geschwister, wir sollten ihm entgegen gehen.
Wer dieses noch einmal aus einer anderen Perspektive lesen möchte, kann dazu den 1. Johannesbrief Kapitel 1 und 3 lesen. Johannes macht all dies noch mal ausführlicher deutlich und schreibt als Zeuge dieser Begegnung und seine Erkenntnis. Gert Becker