"Bin ich nur ein Gott in der Nähe, spricht der Herr, und nicht auch ein Gott in der Ferne?"
Jeremia 23, 23

Im Buch Jeremia begegnen wir einem Gott, der uns aufrütteln will, einem Gott, der nicht nur im Verborgenen bleibt, sondern sich offenbart und eingreift, wenn es nötig ist. Jeremia erinnert uns an eine wichtige Wahrheit: „Bin ich nur ein Gott in der Nähe, spricht der HERR, und nicht auch ein Gott in der Ferne?“

Gott stellt diese Frage nicht, weil er eine Antwort von uns erwartet, sondern um uns seine Allgegenwart bewusst zu machen. Er ist nicht auf bestimmte Orte, Situationen oder Menschen beschränkt. Er ist sowohl nah bei uns, in unseren alltäglichen Herausforderungen und Freuden, als auch fern – in den verborgenen Winkeln unseres Lebens, in unseren Gedanken und in den großen Fragen der Welt.

Jeremia sprach diese Worte in einer Zeit, in der falsche Propheten das Volk in die Irre führten. Sie behaupteten, im Namen Gottes zu reden, aber ihre Worte waren leer und ohne Wahrheit. Sie versprachen Sicherheit und Frieden, wo keines von beidem war.

Doch Gott sieht alles. Er ist ein Gott, der überall gegenwärtig ist, der unsere Herzen kennt und unsere Taten sieht, egal wie verborgen sie sein mögen.

Diese Erkenntnis ist sowohl eine Warnung als auch ein Trost. Sie ist eine Warnung an alle, die meinen, sie könnten ihre Wege vor Gott verbergen oder ihn täuschen. Aber sie ist auch ein Trost für uns, weil wir wissen dürfen: Gott ist immer bei uns. In unseren dunklen Stunden, in unseren Zweifeln und Ängsten – Gott ist da. Er ist nicht fern, sondern ganz nah.

Lasst uns also mit dieser Gewissheit leben, dass Gott uns sieht und kennt, dass er über uns wacht und uns leitet. Mögen wir sein wahres Wort suchen und nicht den falschen Stimmen folgen, die uns in die Irre führen wollen. Denn unser Gott ist ein Gott der Nähe und der Ferne, ein Gott, der alles sieht und uns in seiner Liebe hält. Amen.

Gert Becker

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